Was sind eigentlich Zinsen?
Zinsen begegnen uns im Alltag öfter, als wir denken – beim Sparbuch, beim Kredit oder wenn das Konto mal ins Minus rutscht. Aber was steckt genau dahinter?
Am einfachsten gesagt: Zinsen sind der Preis für Geld.
Wer Geld verleiht, bekommt Zinsen. Wer sich Geld leiht, zahlt Zinsen. Man könnte es sich wie eine Art „Miete fürs Geld“ vorstellen.
Wenn Du Geld auf ein Sparkonto legen, belohnt die Bank Dich mit Zinsen dafür, dass du Ihr Geld dort parkst.
Nimmst du dagegen einen Kredit auf, zahlst du Zinsen an die Bank, weil Du deren Geld nutzen.
Arten von Zinsen
Habenzinsen (Guthabenzinsen)
Das sind die Zinsen, die Du fürs Sparen bekommst. Zurzeit (Stand 2025) bewegen sich diese meist zwischen 2 % und 3 % pro Jahr..
Wie werden Zinsen berechnet?
Es gibt eine Grundformel um Zinsen zu berechnen: Zinsen = Kapital × Zinssatz × Zeit
Beispiel: Du legst 1.000 € für ein Jahr zu 3 % an. → Zinsen = 1.000 € × 0,03 × 1 = 30 €
→ Am Ende des Jahres bekommst du dann 30 € Zinsen dazu.
Der Zinseszins - was ist das?
Besonders spannend wird es beim Zinseszins. Dabei werden nicht nur Ihre 1.000 € verzinst, sondern auch die Zinsen, die Du schon erhalten hast.
Beispiel:
Jahr 1: 1.000 € → 30 € Zinsen → neues Guthaben: 1.030 €
Jahr 2: 1.030 € → 30,90 € Zinsen → neues Guthaben: 1.060,90 €
Und so geht es weiter. Mit der Zeit wächst Dein Geld nicht mehr nur linear, sondern fast wie von selbst – das macht den großen Unterschied beim langfristigen Sparen.
Arten von Zinsen
Sollzinsen (Schuldzinsen)
Wenn Du Geld leihst, dann zahlst Du Sollzinsen. Je nach Kreditart und Bonität liegen diese oft zwischen 4 % und 8 %.
Das passiert auch wenn du dein Konto überziehst, also habe deine Einnahmen und Ausgaben immer gut im Blick. Sonst kann das schnell zu Schulden führen
Zinsen bei Krediten in Österreich
Wenn man in Österreich einen Kredit aufnimmt zahlst Du Zinsen für die geliehene Summe. Wichtig ist hier die Unterscheidung:
Nominalzins: Der reine Zinssatz ohne Nebenkosten
Effektivzins: Zinssatz inklusive aller Zusatzkosten (z. B. Bearbeitungsgebühren). Dieser ist maßgeblich für den Kostenvergleich von Krediten.
FIXZINS VS. VARIABLER ZINS
Achte besonders darauf, ob ein Kredit einen Fixzins (gleichbleibend) oder variablen Zins (veränderlich) hat, das kann große Unterschiede machen.
Fixzins:
Der Zinssatz bleibt für eine bestimmte Zeit (z. B. 5, 10 oder 15 Jahre) unverändert.
Vorteil:
Planungssicherheit: Du weißt genau, wie hoch die Raten sind.
Schutz vor steigenden Zinsen.
Nachteil:
Wenn die Marktzinsen sinken, profitiert man nicht davon.
Oft ist der fixe Zinssatz am Anfang etwas höher als ein variabler.
Variabler Zins:
Ein variabler Zinssatz bedeutet, dass sich die Höhe der Zinsen mit der Zeit verändern kann. Er ist an einen sogenannten Referenzzinssatz gekoppelt, zum Beispiel den EURIBOR, den Banken in Europa regelmäßig festlegen. Die Bank überprüft in bestimmten Abständen, meist alle drei oder sechs Monate, wie hoch dieser Referenzzinssatz aktuell ist. Danach wird dein eigener Zinssatz angepasst. Wenn der EURIBOR steigt, musst du mehr Zinsen zahlen.
Vorteil:
Man profitiert, wenn die Zinsen sinken.
Oft ist der Startzinssatz niedriger als bei Fixzinsen.
Nachteil:
Unsicherheit: Die Raten können steigen, wenn die Marktzinsen nach oben gehen.
Höheres Risiko für die langfristige Planung.
Steuern auf Zinsen in Österreich
In Österreich unterliegen Zinserträge (also der Gewinn deiner Zinsen) der Kapitalertragsteuer (KESt). Diese beträgt aktuell: 27,5 %. Die Steuer wird automatisch von der Bank einbehalten, Du musst sie also nicht selbst beim Finanzamt melden.
wichtige Links
Bank Austria: Zinsen einfach erklärt: www.bankaustria.at/blog-zinsen-einfach-erklaert.jsp?
Finanznavi: www.finanznavi.gv.at
Oesterreichische Nationalbank (OeNB): www.oenb.at
Finanzministerium Österreich (BMF): www.bmf.gv.at
VKI – Verein für Konsumenteninformation: www.konsument.at
Bundeskanzleramt: https://www.oesterreich.gv.at/de/themen/steuern_und_finanzen







