Entgeltmodelle - Kollektivvertag, Überstundenpauschale, All-In, ...

4 Min. Lesezeit

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Entgeltmodelle in Österreich – Wie wird dein Gehalt berechnet? 

Wenn du in Österreich arbeitest, wird dein Lohn oder Gehalt je nach Vertrag und Arbeitszeit unterschiedlich berechnet. Manchmal gibt es fixes Gehalt, manchmal Überstundenzuschläge oder Pauschalen – und manchmal eine Mischung. Es ist wichtig zu verstehen, welches Entgeltmodell auf dich zutrifft — damit du abschätzen kannst, ob deine Arbeit fair bezahlt wird. 

Hier die gängigen Modelle und worauf du achten solltest. 


Grundgehalt / Mindestgehalt laut Kollektivvertrag 

Am sichersten bist du gestellt, wenn dein Vertrag ein Grundgehalt vorsieht, das heißt: ein fixes Monatsgehalt, das mindestens dem kollektivvertraglichen Mindestgehalt deiner Branche entspricht. 
 
Der Kollektivvertrag legt für deine Branche die Mindest-Regeln fest: Er bestimmt, wie viel du mindestens verdienen musst und welche Arbeitsbedingungen für dich gelten – damit deine Rechte geschützt sind. 

Dieses Grundgehalt deckt deine vereinbarte Normalarbeitszeit ab (z. B. 38,5 Stunden/Woche). Es darf nicht unterschritten werden, auch wenn Überstunden oder Sonderleistungen gefordert werden.  

Wenn Überstunden, Zuschläge oder sonstige Extras gezahlt werden sollen, müssen sie zusätzlich vereinbart werden (z. B. mit Überstundenpauschale, All-in oder Zuschlägen). 

Wichtig: Wenn der Vertrag nur ein „Gesamtgehalt“ nennt, ohne Grundgehalt klar auszuweisen, kann das problematisch sein: Dann hast du Anspruch auf den branchenüblichen Normalstundenlohn. 

Überstunden & Überstundenzuschläge 

Wenn du mehr arbeitest als vereinbart, also Überstunden leistest, besteht grundsätzlich Anspruch auf Zuschläge oder Zeitausgleich: 

Üblich ist ein Zuschlag von +50 % auf die Überstunden. 

Alternativ kann vereinbart werden, dass Überstunden durch Zeitausgleich statt durch Geld abgegolten werden (z. B. 1 Überstunde = 1,5 Stunden Freizeit). 

Diese Regelung gilt unabhängig davon, ob fixe Arbeitszeiten oder flexible Arbeitsmodelle existieren. Überstunden müssen fair vergütet werden.  

Das heißt: Wenn du regelmäßig Überstunden machst, sollte das vertraglich oder kollektivvertraglich berücksichtigt werden. 


Überstundenpauschale 

Manchmal wird im Vertrag vereinbart, dass ein fixer Betrag monatlich als Überstundenpauschale gezahlt wird. Dieses Modell funktioniert so: 

Die Überstundenpauschale wird zusätzlich zum Grundgehalt ausbezahlt. Sie erscheint in der Lohnverrechnung als eigener Entgeltbestandteil. Die Pauschale bleibt auch dann bestehen, wenn weniger oder gar keine Überstunden gemacht werden — das Recht auf Pauschale ist also fix.  

Wenn du mehr Stunden arbeitest als in der Pauschale vorgesehen, muss der/die Arbeitgeber:in nachzahlen, das heißt, echte Mehrarbeit muss zusätzlich vergütet werden. 

Vorteil: Du weißt von Anfang an, was du monatlich bekommst — auch bei schwankender Arbeitslast. 
 
Nachteil: Wenn viele Überstunden anfallen, kann der Stundenlohn unterdurchschnittlich werden, wenn die Pauschale zu niedrig angesetzt ist. 

All-in-Vertrag (Pauschalentgelt für Arbeitszeit inklusive Mehrarbeit) 

Ein sehr verbreitetes Modell heute ist der sogenannte All-in-Vertrag. Hier ein Überblick, was das bedeutet und worauf du besonders achten solltest: 

Beim All-in-Vertrag wird ein Gesamtgehalt vereinbart, das nicht nur die normale Arbeitszeit, sondern auch mögliche Überstunden, Zulagen und Mehrarbeit abdecken soll. 

Seit 2016 muss der Grundlohn (für die Normalarbeitszeit) im Vertrag bzw. Dienstzettel klar ausgewiesen sein. Fehlt diese Angabe, hast du Anspruch auf den branchenüblichen Stundenlohn. Die gesetzlich zulässige Höchstarbeitszeit darf auch bei All-in nicht ignoriert werden, du darfst nicht dauerhaft überfordert werden. 


Vorteil: Gutes Planungsentgelt: Du weißt, was du bekommst, auch wenn Arbeitsaufwand und Überstunden schwanken.  

Risiko: Wenn viele Überstunden geleistet werden, kann der Stundenlohn sehr niedrig werden, manchmal unter Mindestlohnniveau.  


Zusatzbestandteile: Boni, Zuschläge, Sachbezüge 

Neben Grundgehalt, Pauschalen oder All-in gibt es oft weitere Entgeltbestandteile: 

Zuschläge etwa für Nacht-, Feiertags- oder Wochenenddienste 

Prämien oder Boni bei Erfolg oder Zielerreichung 

Sachbezüge oder Zulagen wie Fahrtkostenerstattung, Diensthandy, Spesen etc.  

Du kannst mit deinem Arbeitgeber vereinbaren, ob solche Zuschläge extra vergütet werden oder im Gesamtgehalt enthalten sind und wie sie abrechnet werden. Wichtig ist: alles klar schriftlich festlegen. 


Was du bei deinem Vertrag & Entgelt unbedingt prüfen solltest 

Wenn du einen Arbeitsvertrag unterschreibst oder verhandelst, achte besonders auf: 

Ist das Grundgehalt ausgewiesen? Falls ja: Wie hoch ist es – liegt es über Mindestlohn/Kollektivvertrag? 

Wie werden Überstunden geregelt? Gibt es Zuschläge, Zeitausgleich, Pauschale oder All-in? 

Wird klar definiert, wieviel Mehrarbeit enthalten ist? Bei All-in: Wie viele Stunden pro Monat/Jahr sind inbegriffen? Wie erfolgt die Deckungsprüfung? 

Sind Zuschläge, Boni, Extras separat ausgewiesen oder im Gesamtgehalt enthalten? Damit du siehst, was du wirklich verdienst. 

Ist die gesetzliche Höchstarbeitszeit berücksichtigt? Auch bei All-in darf nicht unbegrenzt gearbeitet werden. 

Wenn du das beachtest, kannst du besser einschätzen, ob dein Entgelt fair und korrekt ist. 

Inhalt

Stand

01.12.2025

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