Dienstverträge und Vereinbarungen

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Dienstverträge und Vereinbarungen

Wenn du in Österreich arbeitest, ist es wichtig zu wissen, welcher Vertrag für dich gilt. Denn die Vertragsart entscheidet darüber, welche Rechte du hast, wie du versichert bist und wie deine Arbeit organisiert wird.  


Arbeitsvertrag / Dienstvertrag
Der Arbeitsvertrag ist die häufigste Form in Österreich. Du bist dabei fest in ein Unternehmen eingebunden und arbeitest nach den Anweisungen deiner Vorgesetzten. Deine Arbeitszeit, dein Gehalt, deine Aufgaben und andere wesentliche Rechte und Pflichten werden schriftlich festgehalten. Mit einem Arbeitsvertrag bist du voll abgesichert: Du hast Anspruch auf Urlaub, bekommst weiterbezahlt, wenn du krank bist, und bist sozialversichert. Ob du Vollzeit, Teilzeit oder geringfügig arbeitest – rechtlich bist du dennoch Arbeitnehmer:in mit umfassenden Schutzrechten. 


Dienstzettel
Wenn kein schriftlicher Arbeitsvertrag ausgestellt wird, muss dir der Arbeitgeber einen Dienstzettel geben. Er enthält die wichtigsten Rahmenbedingungen deiner Arbeit, etwa Arbeitszeit, Gehalt, Arbeitsort und den Beginn des Arbeitsverhältnisses. Auch wenn es kein „voller“ Vertrag ist, sorgt der Dienstzettel dafür, dass die grundlegenden Vereinbarungen klar dokumentiert sind und du im Streitfall abgesichert bist. 


Freier Dienstvertrag
Beim freien Dienstvertrag arbeitest du zwar fortlaufend für eine Auftraggeber:in, aber du bist nicht so stark an betriebliche Vorgaben gebunden. Du kannst oft selbst entscheiden, wann und wo du arbeitest. Gleichzeitig hast du weniger arbeitsrechtliche Ansprüche: Urlaub und Krankenstand werden normalerweise nicht bezahlt, und auch ein möglicher Kündigungsschutz fällt deutlich schwächer aus. Sozialversicherungspflicht besteht in der Regel trotzdem, aber dein Schutz ist geringer als in einem klassischen Arbeitsverhältnis. 


Werkvertrag (Honorarbasis)  
Beim Werkvertrag ist nicht die Arbeitszeit entscheidend, sondern das fertige Ergebnis. Du schuldet deiner Auftraggeberin oder deinem Auftraggeber ein konkretes „Werk“, zum Beispiel eine fertige Website, ein Video oder einen übersetzten Text. Du bist weder zeitlich noch organisatorisch in den Betrieb eingebunden und trägst selbst das wirtschaftliche Risiko – also auch, wenn das Projekt mehr Zeit oder Kosten verschlingt als geplant. Bei Fehlern musst du auf eigene Kosten nachbessern. Du hast keinen Anspruch auf Urlaub, Entgeltfortzahlung oder andere arbeitsrechtliche Leistungen. Der oft verwendete Begriff „Honorarbasis“ ist daher meist nichts anderes als ein Werkvertrag. 


mögliche zusätzliche Vereinbarungen

Neben dem Grundvertrag gibt es Vereinbarungen, die festlegen, wie die Arbeit organisiert wird. Solche Zusatzvereinbarungen verändern jedoch nicht die Vertragsform selbst. 

Ein wichtiges Beispiel ist die Gleitzeit: Hier kannst du den Beginn und das Ende deiner Arbeitszeit innerhalb eines festgelegten Rahmens selbst bestimmen. Meist gibt es eine sogenannte Kernzeit, in der Anwesenheit erforderlich ist, sowie Regeln, wie Plus- oder Minusstunden ausgeglichen werden dürfen. Gleitzeit ermöglicht Flexibilität – aber immer innerhalb eines Arbeitsvertrags. 

Auch für Homeoffice/Telearbeit braucht es eine eigene Vereinbarung. Darin wird geregelt, wie viele Tage du von zuhause aus arbeiten darfst, ob du Arbeitsmittel gestellt bekommst oder ob Kosten ersetzt werden. Datenschutz und Erreichbarkeit sind weitere wichtige Punkte, die darin festgehalten werden müssen. 

Zusatzvereinbarungen erleichtern den Arbeitsalltag – sie geben dir klare Freiräume, ohne die rechtliche Basis zu verändern. 

wichtige Infos und Links

Der Arbeitsvertrag bietet den stärksten Schutz und ist die sicherste Form der Beschäftigung. 
Der Dienstzettel sorgt zumindest dafür, dass wichtige Eckdaten deiner Arbeit schriftlich dokumentiert sind.
Ein freier Dienstvertrag bietet mehr Flexibilität, aber deutlich weniger Rechte. 
Der Werkvertrag basiert auf einem konkreten Ergebnis und bringt eigenes Risiko mit sich. 
Gleitzeit und Homeoffice regeln lediglich wie gearbeitet wird – nicht, welche Vertragsform gilt. 


 Links:

  • https://www.wko.at/einstellen/arbeitsvertrag-freier-dienstvertrag-werkvertrag-praktikanten

  • https://www.migration.gv.at/de/leben-und-arbeiten-in-oesterreich/arbeiten/beschaeftigungsformen/

  • https://wien.arbeiterkammer.at/beratung/steuerundeinkommen/freiedienstnehmer/beschaeftigungsformen/Beschaeftigungsformen___-kombinationen.html

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